Alexander Schubert - Supramodal Parser
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For singer, electric guitar, saxophone, percussion, piano, electronics (& haze and light)
2015

Program Notes
1) n4000
2) White Rooms
3) Dark Eyes
4) Rolling Shutter


The one-hour piece examines different aspects of ecstatic "letting-go” episodes through multi-sensory scenarios comparable to those experienced at extended techno events. It deals with both losing one’s self in at times overwhelming audiovisual input and, contrastingly, at times in an almost "frozen in time” / standstill environment. These settings intend to reflect different psychological states rather than create a club event to be danced to. It is a drive through personal perspectives on how to get lost.


Supramodal Parser
Für die rAVE nIGHT vIENNA werden das Ensemble Nikel und die Formation Ministry of Bad Decisions mit der Sängerin Mona Steinwidder (Mohna) und DJ Jonas Wahrlich Alexander Schubert’s Supramodal Parser uraufführen. Der Titel verweist auf ein Verschaltungskonzept im Gehirn, bei dem verschiedene Modalitäten der Wahrnehmung, wie Sehen oder Hören, überschritten bzw. übergangen werden. Informationen werden dann nicht mehr linear und modal getrennt verarbeitet sondern gemeinsam, also »supramodal«. Ein gleichzeitiges, nicht mehr klar differenziertes Wahrnehmen mit mehreren Sinnen. Genau diesem Konzept folgt Alexander Schubert in seinem neuem Stück für WIEN MODERN.
Der musikalische und auch szenische Ansatz für Supramodal Parser stammt aus der Rave und Technokultur. So orientiert sich der Klang und Rhythmus an elektronischer experimenteller Tanzmusik: Synthezisersounds, starke Bässe, Verstärkung, Effekte, Samples und Elektronik. Darüber hinaus wird der ganze Abend durchgehend auch audiovisuell gestaltet – als essentieller Bestandteil des Werks. Es ist demnach auch keine klassische Konzertsituation, mit Stuhlreihen und einer Bühne zu erwarten, sondern ein akustisch und visuell gestalteter Raum, der die Möglichkeit bietet in einen Erlebniszustand einzutauchen, der an einen Club erinnert, ohne einen solchen imitieren zu wollen. Vielmehr reizt es Alexander Schubert zu erforschen was hinter einer solchen Clubatmosphäre steckt, wie sie zustande kommt. Er selbst dazu: »Mich interessiert das Konzept des Loslassens, des Zeitverlierens, der Rauschzustand, nicht nur im Sinne von Party machen und feiern, sondern auch das Loslassen von Regeln, sich selbst zu verlieren, euphorisch zu sein, aber auch die andere, gefährliche Seite, also das Haltverlieren und die traurige Komponente die da leise mitschwebt.« Der Club als Erlebnisort ist dabei wie die Bezüge zur Technokultur ein ästhetischer Ausgangpunkt, der künstlerisch transformiert und abstrahiert wird. Alexander Schubert nutzt dazu eine ganze Reihe an kompositorischen und gestalterischen Mitteln, wie immersive Soundfelder, Videoprojektionen, Licht, Nebel oder Stroboskop. Der Raum in dem sich das Publikum aufhält wird dabei ebenso in den Fokus der Komposition geraten. So wird es Momente des Wechselspiels geben, die von der Darbietung der MusikerInnen hin zum Raum bewegt und zurück – mal ist der Raum selbst der zentrale Ort des Geschehens, mal die Handlungen des Ensembles und genauso wechseln auch die club-artigen Erlebniszustände. Supramodal Parser wird in mehrere Abschnitte unterteilt sein, die jeweils andere Aspekte dieser Zustände beleuchten werden. Dabei werden Tempo, Reizdichte, Fokus, Lautstärke, der Raum, Instrumentalklang, Klangeigenschaften und Ästhetik variiert, von extrem dichten Blöcken bis zu ganz zurückgenommenen, intimen Momenten. In allen Zuständen ist es eine Suche nach einem »Loslassen«.
Andreas Karl


Text
twenty hours, forward, bridge,
circle, line, open, twitch.
heavy drag, align the moths,
feathers hit embrace, the froth.
fast awake.
post-rave.
clouds of tongues, aligned commute,
a splitting point no less acute,
break lights constantly reroute,
a shadowed washout of your own repute.
ok I get it now, the undertow reloops,
the nets draw in, the flock regroups,
cheeks, light wash, attention
another breath, another quickening,
prolonged retimed, and kisses too,
an exceed intervention.

The model monotypic,
the pattern polycyclic.

We step out,
we dream inside,
we close our eyes forever.

The switch inside
an origin of supergenes.
organism's eyes all flashing
you sing aloud all covered too
in wreckage of resemblance.

The airstream has a blossom faint,
a sea rose crash and pauses too:
wait;
beauty passes by in standstill.

Alternate occurrence ,
entering the wasteland,
supramodal deadend.
n400 emptiness,
crushing bones,
no less.

you sigh digitally
you hope with your body
you love internally
we order randomly.

dark eyes,
draw blood,
still frame,
freeze frame,
rolling shutter,
rotate blades,
reread the passage
k-hole stutter
enter razors
cutoff lovers
standing in the clearing
shadows disappearing
erasing
blood corals
stoned curtains
blazing stars
your upper lip all glissing
the idea of us kissing
the sound of balloons hissing

down is the only way out
just a few more frames
until the curfew