Coryllus Avellana
49-channel tape piece with clarinette and electronics, 8'00''
premiered at the ZKM
20.9.2007 as part of the Bipolar
festival
Zu Beginn der Komposition stand eine Anordnung der Rhythmik und Dichte als
abstrakter grafischer Ausgangspunkt und Identität des Stückes fest. Diese
grafische Partitur besteht aus vier Formteilen, die sich jeweils aus einer Reihe
langgezogener Klanghorizontalen zusammensetzen, die sich um- und
nebeneinanderlegend zu dichteren Strukturen schichten.
Die ausschließliche Verwendung einiger weniger gehaltener Klarinettentöne
spiegelt den homogenen und reduzierten Ansatz der Komposition wider. Mein
Wunsch bestand darin mit ähnlichen Ausgangsfragmenten und zurückhaltenden
Manipulationen dieser zu arbeiten. Inspierierend waren sicher Alvin Luciers
Klarinettenstücke. Doch auch wenn in diesem Stück die ringmodulierten
Klarinettentöne den Oscialtoren Luciers nahekommen, habe ich dann nach
Unreinheiten in diesem spärlichen Material gesucht um eine Reihe von klaren
Akzenten – eigenständige aufeinanderfolgende Klangkonstrukte - zu entwerfen.
Im Verlauf des Stückes wird in zwei Passagen mit der räumlichen Überlagerung
des Materials gearbeitet: In einer verzerrten Kadenz in der Mitte und einem in
unzählbar viele Splitter gebrochenem Nachspiel. In dem nahezu instruemntalen
Zwischenspiel bestand der Reiz darin kleine Motive immer weiter in CentSchritten von der temperierten Stimmung abschweifen zu lassen und so ein tonal
und raumklangliches Wanken um eine gerade gezogene Linie zu bschreiben.
Vielleicht ist das auch der Grundansatz des Stückes: das Wanken um eine
Horizontale.